The Downfall and Rising - Red Sunrise

Der Wind des Frühlings weht über den menschenleeren Hof...

Ich höre das knarzen vom Holz der Wälle...

Das klappern des Metalls von den Autowracks aus alter Zeit...


Ich höre das gleichmäßige Klicken jeder einzelnen Patrone, die ich in die Magazine stopfe. Ich sitze hier im Schein der Kerze auf meinem Tisch. Ich sehe das verstaubte Pult in der Ecke meines Raumes. Ich lausche der leisen, knackenden Musik aus dem Radio, welches ich dem Händler vor einiger Zeit abkaufte. Ich sehe in den offenen Schrank zu meiner linken. Ich sehe das abgenutzte, schwarze Leder der alten Jacke... Ich sehe das Etikett mit der eingestickten Widmung. Ich lese den Namen und blicke auf den Ring an meiner Halskette.


Ich leere die Flasche Whiskey auf meinem Tisch und stehe auf. Ich gehe durch die Flure meines Zuahuses und sinniere über vergangenes. Das Licht des Mondes scheint durch die Fensterfront und taucht den Flur ins Halbdunkel. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Gestalt des Mannes mit der Gasmaske an mir vorbeigehend, mir zunickend...


Ich betrete das Dach und stelle mich an die Brüstung aus rotem Ziegelstein. Einst haben wir an genau diesem Ort etwas begründet... eine Idee. Eine Fraktion. Eine Aufgabe...

Ich entzünde meine Zigarette und stelle fest, dass ich mir bald neue besorgen muss. Im Schein meines Feuerzeuges sehe ich auf den Hof hinab und lasse den Blick schweifen. Neben mir glaube ich eine Gestalt am erloschenen Lagerfeuer sitzen zu sehen die mir einladend zuwinkt. Mein alter Freund...


Ich sehe den Hof entlang und sehe die Silouetten alter Freunde... längst entschwunden...


Ein Mann klopft mir auf die Schulter und nickt mir freundschaftlich mit einer Kippe im Mundwinkel zu...


Schnaufend sehe ich hinauf zum Vollmond, der sich hinter der Wolkendecke eröffnet. Ich nicke. "Jetzt bin ich wieder so... melancholisch." raune ich lachend.


"Hast du alles gepackt?" Ich sehe zu der Frau im weißen Kleid, welche im Mondlicht auf dem Dach steht. Diese wunderschöne Frau, wie ein Engel meiner Erinnerung steht sie dort. "Ja... ich habe alles beisammen denke ich." antworte ich mit einem Nicken.


"Es ist in Ordnung... du kannst beruhigt loslassen." sprach die Silouette des Mannes in Jägerkluft, welcher mit geschultertem Gewehr am Feuer saß. Er lächelte mich an.


Der Mann mit Gasmaske nickte mir zustimmend zu und zählte seine Pillen weiter. "Wir bleiben hier und kümmern uns um alles. Du kannst beruhigt weiterziehen." Sprach der Mann mit Zigarette und klopfte mir erneut auf die Schulter. Ich lächle und nicke dankend, ehe ich den letzten Zug meiner Kippe rauche und sie am Schaft meiner Stiefel ausdrücke. Ich öffne meine Augen und bin allein am selben Ort. Ich schmunzle und verlasse das Dach. Ich gehe den Flur entlang und schnappe mir meine Rucksäcke. Ich schultere mein Gewehr und sehe mich ein letztes mal in diesen Hallen um. "Ich werde diesen Ort hier erhalten, für mich. Aber... es wird Zeit weiterzuziehen. Eine neue Reise... ein neues Ziel. Geschichten leben weiter, Menschen sterben. Ich habe es Satt im Schatten der Vergangenheit zu stehen. Es wird Zeit wieder zu Leben." sage ich mir selbst in meinen Gedanken während ich die Türen sicher verschließe. Ich blicke ein letztes Mal zurück. Mit einem zufriedenen Lächeln gehe ich gen Osten... dem Sonnenaufgang entgegen, den Himmel in rotes Licht getaucht.


Das Ende der Roten Station. Der Anfang einer neuen Geschichte im Leben eines Wanderers.

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