Der Raum in welchem ich mich nun befand wurde in kurzen Intervallen durch die surrenden Neonlampen über mir in ein kaltes Blau gehüllt. Andere Lichtquellen, wie Fenster waren vergittert und mit Fliegendreck verschmutzt.
Die Schwarze Schmiere auf dem Glas war dabei so dick das nicht einmal der kleinste Lichtkegel es schaffte sich durch den verkrusteten Dreck zu fressen. Der Rest des Raumes war zwar verstaubt, dennoch Ordentlich strukturiert.
Ich erblickte schmale Tische in der Mitte des Raumes. Weitere Theken, Schränke, Bücherregale und Glasvitrinen, in den Ecken. Gefüllt mit mehrere Nachbildungen von Menschlichen Organen, so wie seltsame Bilder, Anleitungen deren Deutungen ich nicht verstand.
Dazu Phiolen, Gläser und Behälter wie man sie in der Chemie verwendet. Ebenso erblickte ich eine Tafel an der Wand, sie war beschrieben, doch die Kälte des Raumes legte sich als Tau auf der Tafel ab und ließ die Kreide dadurch fast vollständig verblassen. Allem Anschein nach schien ich mich jedoch in einer Art Schule, oder ähnlichen zu befinden.
Mein Blick viel dann auf einen der Tische, in Gegensatz zu den restlichen war er etwas breiter. Ich war mir fast schon sicher das es der altbekannte Platz des Lehrers war. Mir viel der kleine Diaprojektor für Film und Bildmaterial auf, das leise surren welches das Gerät von sich gab, ließ mich darauf schließen das wohl noch immer Strom durch die Mechanik floss.
Ich zögerte nicht lang und schaltete das Gerät ein, welches dann laut zu klappern begann, bevor es ein helles Bild gegen die Tafel warf. Das Bild was sich nun zeigte war ein war ein schwarzer Hintergrund mit einem weißen Schriftzug, психиатрическая лечебница. Nervenheilanstalt. Dann folgten Bilder.
"Bilder" war hierbei eine eher simple Bezeichnung. Das ganze erinnerte mehr an einen der alten Stummfilme. Schwarz Weiß, starkes Flackern, das Hauptbild sprang in seinem leuchtenden Rahmen dabei so heftig von links nach rechts das man meinen könnte jemand würde permanent den Diaprojektor Ohrfeigen.
Dann ging es los, das erste was zu sehen war waren Vier Leute in Kitteln, scheinbar Ärzte. Diese standen um ein Bett, auf welchen eine Fünfte Person, nur in einer Unterhose bekleidet und durch dicke Lederriemen an das Bett fixiert wurde.
Der Mann wirkte Panisch und schien sich heftigst in dieser Falle zu wehren. Ein Fluss aus nicht enden wollenden Tränen zog sich über das vom Alter geplagte Gesicht. Einer der Ärzte schob dann einen kleinen Silbernen Wagen in das Bild, auf welchen ein ebenso Silbernes Tablett mit mehreren Instrumenten platziert war. Ein zweiter nahm sich ein Werkzeug, was wie eine Hammer aussah. Es dauerte kaum zwei Sekunden bis der Hammer das Knie des Patienten traf.
Auch wenn das Bildmaterial stumm und alt war, ich konnte das laute knacken des Knochen hören und sehen wie sich einzelne große Splitter durch das Fleisch bohrten. Der Patient verkrampfte offensichtlich.
Ich sah mir das Filmmaterial noch eine Weile an, auch nachdem der Projektor dabei schon unlängst aus war. Ich bin mir dabei jedoch nicht sicher wie lange, die Zeit fühlte sich anders an und ich konnte nicht einmal sagen wie lange ein Augenblick war. Nach geschätzten Stunden die ich auf der Tafel starrte, verlor ich das Interesse daran und wendete mich ab um das geschehen bald darauf wieder zu vergessen.
Als ich dann letztendlich in Richtung der Tür gehen wollte stolperte ich fast, als ich mit meinem Fuß gegen etwas großem und schweren auf dem Boden stieß. Ich blickte hinab und fand einen Mann der mit dem Gesicht zum Boden lag vor.
Er hatte kurzes struppiges Haar und gefleckte Kleidung. Wie bei einer Uniform, jedoch konnte ich weder Muster noch Symbolik auf der Kleidung irgendeinem Land zuordnen. So beugte ich mich hinab und hob dann den Kopf des Mannes an den Haaren hoch.
Kurz klebte die Haut des Gesichts an der Blutigen Pfütze die sich unter dem Mann gebildet hatte, vertrocknet und verstaubt, letztlich durch die Zeit verfärbt zu einem rostigen Braun. Die Stirn des Mannes war eingedrückt, Teile seines Schädels waren aufgebrochen und die Reste seines Hirns waren teilweise zu sehen.
Ich zitterte plötzlich am ganzen Körper, ich schien die ganze Zeit ignoriert zu haben wie kalt es doch war. Wieder betrachtete ich den Mann und entschloss mich das seine Kleidung zumindest wärmer war als meine.
Nachdem ich die Uniform angezogen hatte konnte ich nicht sagen das mir besonders wärmer war. Die Kleidung war klamm und es fühlte sich an als hätte sich im Ärmel eine Art Schleim abgelagert. An der Kleidung selbst fand ich sonst nichts, keinen Namen, Rang oder sonstiges in der Richtung.
Dafür aber eine Pistole, ich könnte schwöre das ich dieses Model kannte, doch egal wie sehr ich suchte, die Bezeichnung wollte mir nicht einfallen. Danach betrachtete ich den Stoff den ich zuvor trug, bis auf das getrocknete Blut sah es aus wie eine Art Nachthemd, mit mehreren kleinen grauen Punkten, wie ein Muster.
Ich überlegte mit meinen gesammelten eindrücken was das ganze bedeuten sollte, doch, dann wurde es mir egal und ich ließ den Stoff fallen.
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