• Bei Nacht und Nebel •

Das beschlagene Glas zeugt von dem Treibhaus-Effekt in dem Gewächshaus,

dass Katie aufgebaut hatte.
Bisher hat es tatsächlich noch keine Füße bekommen.
Das Gemüse ist prall und saftig, die Honigmelonen rund wohl geformt....
Malia sitzt mitten in diesem Paradies.
Ihr Rücken lehnt gegen die Wand und ihre Füße zeigen in Richtung der Tür,

Katies Holzhütte und dahinter auf Cliffside.
Immer wieder zieht es sie her,

auch wenn sie diesen Ort liebt scheint er lange nicht mehr der Selbe zu sein.


//Ted hatte Recht.//
Ein Gedanke, der sich längst fest gesetzt hatte.
Doch wie bei einer Münze gibt es zwei Seiten.
//Ich sehe sie beide.//
Malia hält ihre eine Hand offen als würde davon gleich etwas Feenstaub runter pusten,

bevor sie diese wieder schließt und ihr Heft heraus holt.
Das Grüne leuchten ihres Leuchtstabs erleuchtet die Seiten ausreichend,

sodass sie in Ruhe schreiben konnte.

Ich habe wieder gelogen,... Irgendwie.


Malia zieht den Stift zurück und sieht besorgt aufs geschriebene.
Er sollte niemals lesen was sie dort schrieb.



Es tut mir leid Cancer.


Also... Attacke!


Aber ich musste es so tun.
Ich weiß ihr würdet euch sonst sorgen,

mich mit Fragen löchern und mich begleiten wollen.

Doch das ist...

Ich..

Dafür bin ich noch nicht bereit.



Es war um genau zu sein auch nur ein kleiner Umweg...
Am Ende bin ich ja schließlich hier angekommen in Cliffside wie es auf dem Zettel steht.


Ich hab sogar ein Magazin gefunden!



....


Malia nimmt sich wieder einen Moment.
Es dauert eine Weile,

bis sie mit bedacht ihre nächsten Worte niederschreibt.




Es ist alles weg.


Nichts erinnert an die Zeiten.


Doch an die davor.
Das Fußballfeld.
Die alte Wacht.
Der Wasserturm.
Die alten Hühnerställe die Vater gebaut hat.
Das Haus in dem ich meine Kindheit verbracht hatte als die Welt noch in Ordnung war.


Alles geplündert.

Zerstört.

Die Räume völlig zerstört,

dass man diese gar nicht mehr betreten kann.
Auch mein Zimmer.

Doch wollte ich sowieso nicht zurück.
..........
.......
....

Mir schallen immer noch die Ohren.

....
.......

..........


So lange verdrängt.

Es vergessen.

Doch auf einen Schlag ist es wieder da.



Nicht Viktors Waffe in den Lauf zublicken.

Nicht die Schüsse im Wald.


Nicht die Angst vor Viktor und Lara.



Nicht die Tatsachenverdehung Stars.



Nicht Ted's Selbstmord.





Nicht die Befragung mit den Wölfen.




Nicht der Schuss von Cancer in meine Richtung.






Nicht die fehlende Hilfe der Stars und deren erneute fehlende Kommunikation.


Nicht Viktors gerechte Mordandrohnung.


Nicht Cancers Reaktion auf die Lüge.


Nicht die Schüsse auf Cancer und mich.

Nicht mein Nah-tot durch Wölfe.


Nicht Cancers beinahe Tot.


Nicht der Schlag von Anton auf Jonahs Gesicht.

Nicht das Schusstraining mit Arty.









Nicht die Schüsse im Camp des Blackpacks.

Nicht die Prüfung.


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Nichts davon hat Malia so gebrochen wie der alte Wasserturm,

nur Elly hat die Fassade abbröckeln lassen.

Nun ist Malina zurück und hat Malia verdrängt.

Es mag besser so sein.
Doch weiß ich nicht, wie lange ich noch auf Malia tun kann.
Auch wenn es nicht viel ist was Malia von Malina unterscheidet.


Meine Werte haben sich nicht geändert Vater.
Mutter.
Nun tue ich was ihr nie von mir wolltet.
Für meine neue Familie muss ich es tun.


Cliffside ist im Wandel,

äußerlich wie innerlich.

Morgen werde ich wohl den letzten Tag dort als Malia genießen.



Frohes Treffen.



Malia legt das Heft wieder zurück in die Jacke bevor sie es sich

auf dem Boden so gut es geht bequem macht und

eher vor Erschöpfung des ganzen Rennens zuvor doch in einen tiefen Schlaf fällt.



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