• Green Mountain bei Morgen •

Malia läuft an den Mauern entlang, die den kleinen Bereich umzäunen und vor neugierigen Blicken schützt.
Kurz hält sie sich auch auf einem der Eingangstürme auf und blickt auf die leere Naturstraße hinab, die allmählich von der Natur zurück erobert wird.
Der Wald der sich dahinter erstreckt blüht auf vor Leben, die Regenzeit und der Sturm haben ihm mehr Gutes gebracht als schlechtes,

die Tiere hier sind wohl genährt und aktiv, so zwitschern auch die Vögel bereits nach den ersten Sonnenstrahlen wie die Weltmeister.
Einen Moment lang blickt sie zum großen Turm auf und überlegt sich auf diesem niederzulassen,

jedoch bleibt sie doch lieber an Ort und Stelle als sie das kleine Heft hervorzieht und mit dem Schreiben beginnt.

~

Gestern war ein Tag...


Ted, so genervt hast du mich noch nie gesehen.
Zum Glück ist er noch hier bei mir wie versprochen, wer weiß,

sonst wäre ich da noch durchgedreht oder so.
Aber ganz von vorne.

~

Cancer, Jonah und ich standen auf dem Turm am Eingang und haben uns unterhalten als ersterer plötzlich

jemanden in den Wäldern vor uns bemerkte.
Die Frau machte auch keinerlei Anstalten sich zu verkrümeln.
Klar sind die Jungs gleich raus und haben sie rein gebracht, mit all dem Waffe ziehen und Co.

Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt,

keiner von ihnen hat je auf mich gezielt und ich denke auch nicht,

dass sie das jeh tun würden.. Außer Arty vielleicht...

Auf sein Training freue ich mich, doch zur selben Zeit auch nicht.
Er hat Cancer ins Bein geschossen...
Das möchte ich nicht für mich oder Jonah.

~

Die Fremde heißt wohl Elly, Ally keine Ahnung, ich kann sie nicht leiden.
Sie ist der Typ Mensch, der es einfach schafft jeden tierisch zu nerven.
Sogar mich.

Cancer und Arty meinten wir müssten alle zusammen noch zu unseren Nachbarn,

als auch schon Schüsse jener zu vernehmen waren.
Viel zeit blieb uns also nicht zu Befragung jener Frau, zusammen liefen wir los.

~

Dort angekommen wurden wir auch gleich wieder rausgeschmissen.
Zumindest Scissor, Elly und Ich, war ja klar.
Dabei habe ich extra die ganzen Funkgeräte daheim gelassen....


Stunden und zwei laute Schüsse später, kam endlich Cancer mit Arty und Olli heraus.
Was auch immer dadrin passiert ist, es war nichts gutes, auch wirkten alle drei erschöpft von dem ganzen.
Gelohnt hat es sich zumindest nicht.
Auf halben Wege zurück nach Haus, hörten wir einen Schuss aus der Richtung,

...wir vermuten also das Nächstliegende.

~

Wer sind nun unsere Feinde?
Wer sind unsere Freunde?


Allmählich wird alles komplizierter und undurchsichtiger seitdem du weg bist Ted.
Du hast dich stehts raus gehalten.
Vielleicht sollte ich das Auch?
Doch, du weißt ich kann nicht.
Nicht nach dem was sich für mich richtig anfühlt.
Sein Zuhause sollte man beschützen.

~

Ich habe mich entschieden.
So werde ich handeln, es tut mir leid.


~

Malia packt das Heft weg und steht auf, noch ein letztes mal lässt sie ihren Blick

über die hinreißend schöne Waldkulisse, die sich vor ihr erstreckt gleiten.

Sie weiß, das es Zeit ist, doch das Gefühl von hier weg zugehen blockiert sie ein Moment lang.


Dann lächelt sie kühn bei dem Gedanken, wie sehr dieser Ort sie an sich band,

doch wie sollte es anders sein bei dem Turm,

dem Wald und den Menschen,

die hier um sie herum waren.


Dann folgt sie den Stufen hinab und macht sich auf, in den sonnigen Morgen.




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