Streifzüge über die gefrorenen Weiten

Berichte, Aufzeichnungen und Gedanken eines Überlebenden.

    Weit oben auf einem der unzähligen Hochhäuser saß der junge Pjotr und schaute auf die Straßen der Stadt hinab. Unter ihm befand sich ein kleiner Spielplatz welcher einst scheinbar ein Teil dieser Wohnanlage war. Die Geräte waren alt und rostig, nach einer Ewigkeit der Witterung und ohne Pflege eignete sich der Spielplatz gerade noch so als eine nützliche Quelle für Altmetall. Für mehr aber nicht. Die Beine des Russen baumelten über den Abgrund, leicht geschaukelt vom Wind. Schweigend griff Pjotr an seinen Gürtel und aktivierte dort ein kleines blaues Knicklicht, welches sich dort befand. Das blaue Licht erstrahlte sogleich und kaum als das jenes Licht anfing das dunkel der Nacht zu vertreiben begann Pjotr erneut in sein Buch zu schreiben.


    Unsere Reise gen Süden musste verschoben werden. Dawns Bein ging es zu schlecht scheinbar dafür und zu zweit wollen wir dann doch nicht losgehen. Micha war sicherlich erleichtert darüber, schätze ich zumindest. Ohnehin gab es genug Arbeit die

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    Ein Schuss ertönt, es folgt ein weiterer und ein weiterer. Immer wieder wird die Stille durch laute Schüsse unterbrochen, welche immer mal wieder von einem metallischen Klingen verfolgt werden. Pjotr kniet hinter den Sandsäcken und zielt auf das hinterste Fass auf welchem noch immer der weiße Zettel hängt welchen Akula gestern dort befestigt hatte. Der Zettel ist mittlerweile nicht mehr als ein zerfetztes Stück, doch das kümmert den jungen Russen nicht. Ein Klicken ertönt, die Schüsse verstummen. Schnell greift Pjotr an seinen Rucksack und und zieht aus eben jenen ein neues Magazin welches er schnell in die Kalasch lädt. Ein weiteres Klicken ertönt, das Magazin ist leer. Etwas enttäuscht davon stellt er das Gewehr beiseite und setzt sich mit den Rücken an die Sandsäcke gelehnt in den Schnee. Augenringe unterstreichen seine müden Augen. Man konnte ihm leicht ansehen das die letzte Nacht alles andere als ruhig war. Um sich etwas abzulenken holt sich Pjotr sein Buch und

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    Spät nachts saß Pjotr alleine an der Feuerstelle und entlud einige Kugeln aus dem Magazin seiner Kalasch. Vor kurzen erst hatte sich Micha hingelegt und den jungen Russen alleine am Feuer gelassen. Zuvor hatten sie einige Übungen durchgenommen damit er sich ein wenig besser mit dem neuen Sturmgewehr zurechtfinden würde. Es schien so als würde dies in Zukunft noch wichtig werden. Immer und immer wieder entlud Pjotr Kugel nach Kugel aus den schwarzen Magazinen, nur um sie kurz darauf wieder hineinzuladen. Er war müde, doch im Moment konnte er nicht an schlaf denken. Nachdem er zum gefühlt hundertsten mal bereits das Magazin geleert und wieder befüllt hatte legte Pjotr das Magazin sowie das Gewehr beiseite, griff nach seinem Rucksack, und kramte ein wenig umher bis er schlussendlich sein Buch und seinen Stift fand. Im Schein des Lagerfeuers begann er kurz darauf zu schreiben.


    Zwei Nächte verbrachte ich bei dem Lager von Akula und seiner Frau. Zwei Nächte schienen zu reichen um meinen

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    "Ach Blyat jetzt komm schon!" fluchte Pjotr genervt und schob dabei unter großen Kraftaufwand einen alten hölzernen Kleiderschrank vor die Türe. Es war spät, die Sonne schon längt untergegangen, und auch wenn der Jäger hier angeblich sicher sein sollte, wollte er kein Risiko eingehen und verbarrikadierte mal wieder seinen Schlafplatz so gut wie es eben ging. Nachdem die Tür versperrt war, sah er sich noch einmal um und bemerkte, dass die Räumlichkeiten in derer er sich befand auch noch Fenster hatte. "Mist..", zischte Pjotr knapp und warf kurz darauf frustriert seinen Rucksack auf das Bett neben sich. "Ach komm schon die zwei wollen dir doch nur Angst machen....", flüsterte er leise ehe er sich auf das Bett setzte und sein Mundtuch ablegte. Für einige Momente lang blieb der Russe einfach so sitzen und starrte etwas in die Leere. Der Tag war anstrengend gewesen. Anstrengend, enttäuschend, besorgniserregend und alles andere… Schlussendlich griff Pjotr noch einmal nach

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    Grausam kalter Wind zog durch die gebrochenen Scheiben der einstigen Industrieanlage. Ein altes Fass inmitten der Anlage diente als provisorische Feuerstelle und spendete so zumindest ein bisschen Wärme für Pjotr und seinen Kameraden. Der junge Russe saß mit dem Rücken an die kühlen Betonwände gelehnt und schielte hinüber zu Micha, welcher gerade sein neues Gewehr reinigte. Für einige Momente blieb Pjotrs Blick auch bei ihm, ehe er zur Seite zu seinem Rucksack griff, um von dort sein Buch sowie einen Stift heraus zu holen. "Schreibst du eigentlich immer, wenn wir mal etwas Ruhe haben?", fragte Micha leicht sarkastisch den Blick aber weiterhin gegen das Gewehr gerichtet. "Ja, also fast immer.", erwiderte Pjotr nur knapp ehe er auch schon begann zu schreiben.


    Wir haben es geschafft, wir sind angekommen. Schneller und problemloser als gedacht um ehrlich zu sein, jedoch haben sich unsere Befürchtungen bezüglich Michas Kameraden nun endgültig bestätigt. Die Anlage schien tatsächlich

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