Mein Deutscher Himmel, gebaut aus Galgen.

    Ene mene miste, was rappelt in der Kiste? Es schlägt, Hämmert böse ein, auf eine kalte Truhe. Ein Toter will leibhaftig sein und gibt partou nicht Ruhe. Er streckt das kalte Händchen dann aus einem Totenhügel. Er schreit ganz irr, der Tod aus ihm, er lacht und spielt und tanzt. Als Kurbeln leise Murmeln, ziehen die Toten an den Saiten mit Händen aus Granite. Es ist das Orchester des Schreckens. Sie spielen und leiern, sie gaukeln und frieren, sie ziehen durch das Kirchen Geröll. Sie fiedeln und tönen, sie kurbeln und geigen, sie spielen für den toten Mann.


    Das Orchester des Schreckens:


    "Der Samuel war ein Eichenklotz, ein müder kleiner Klotz. Ein stumpfer, toter, matter, bleicher, fahler kleiner Klotz. Er wich dem Glanz, dem Raspeltanz, der Schnitzerbubenhand. Er hing noch nicht an Fäden und mied den Soldatenstand. Deutschland schnitzte brav und fein den

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    Ich wartete, ich wartete lange auf meinen Schluss. Auf das Ende, das auf Grund des Anfangs irgendwann doch kommen musste. Darauf, dass die Bösen sterben, darauf, dass die Guten siegen. Darauf, dass meine Arme endlich reichen um zu fliegen. Laute, dumpfe Schläge erreichen dann mein Ohr, donnern laut von meinem Tor. In meiner weißen Kirche dann, als jeder Schuss nach Winter klang. Als totes Fleisch zu Boden fiel.


    Ich lebte mich leer. Doch wer hockt nun da bei meiner Leich? Erschossen war ich, Kreide Bleich. Welch Kamerad klagt mit leidlich' Instrument, elend, wach und doch dezent? Das Orchester des Schreckens spielte für mein Grauen auf, Streichte die Bögen auf und nieder wie die Krähen ihr Gefieder. Von Knochenhänden kalt misshandelt jammerten mich die Saiten an.

    Langsam sank ich zum Grunde dieser Phantasmagorie. In den Rauhreifschwang'ren Weiden, die verliebt wie Ketten Rasseln. Ihr Ächzen wirbelte um mich wie das Laub. Ach bin ich froh das kein Untoter gar, mein Mörder war.

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    Ein Gefühl das mich Tag für Tag beschleicht, während ich damit beschäftigt bin meine Gedanken nach weiteren wilden Träumen zu ordnen.... viele beschreiben dieses Gefühl wie das festsitzen in einem Brunnen. Ein Schornstein mit glatten, feuchten Steinen an denen alle Fingernägel brechen. Dort am Grund sitzt man fest, ohne Leiter oder Seile, mit nichts weiter als seinen Kummer tränen während man darauf hofft das der nächste Regen bald aufzieht um einen aus dem Turm zu spülen.

    Das einzige was dort für Abwechslung sorgt sind die kommenden und gehenden Sonnenstrahlen die durch die obere Öffnung hinein scheinen, nur um einen daran zu erinnern das man das eigentliche Leben gerade verpasst. Ich würde dieses Gefühl eher mit dem festsitzen in einer Kiste beschreiben. Man sieht nichts außer der Höllen tiefen Einsamkeit während die kalten Wände ihr bestes daran tun sich zum zusammen kauern zu zwingen. Nur gewärmt von einem Kerzenlicht, das es nicht einmal ansatzweise vermag die

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    Innerhalb der A.E.G.I.S habe ich viele Sachen erlebt. Von traumatischen, grausamen Taten bis hin zu Momenten an den man sich und die Sache hinterfragen musste. Der folgende Bericht aus dem Jahr 2018 gehört zu letzteren.


    "Samuel, wir senden Ihnen heute für unser Volksvermögen, ganz frisch aus der Druckerei eintausend Krankenmeldebögen. Zum erleichtern und entlasten, zu erheben und benennen, un die Gesunden von den Schlechten, von den Schädlingen zu trennen. Damit von Magdeburg nach Burg auch jeder Bunker Kooperiert haben wir uns Juni den zehnten im Kalender rot markiert. Für die Bunker, der Menschheit und das Vaterland, die Reinheit deutscher Sippen, sind die Bögen ausnahmslos mit der Maschine zu betippen. Doch nicht alles aufeinmal, schicken sie es in Teilen, das beschleunigt die Bearbeitung.


    Sollten sie es nicht schaffen alle Kranken rechtzeitig zu erfassen. Halten wir uns das Recht vor sie Samuel, für das Handeln nach eigenem ermessen als Besuch schicken zu lassen. Melden Sie

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    Lilith folge nur dem eigenen Füßen auch wenn Zweifel an ihr zehrten. Sie war nie ein Teil einer Herde, der sie sich anschloss, folgte, irrte, damit dass sie gehütet werde. Sie traute nur den eignen Händen, wenn sie ernten, pflügten, säen. Nie senkte sie ihre Lider, auch wenn sie der Anblick blendete. Ihre Blicke erahnten vieles das ich nie erraten mochte.

    An einem Tag als der Nebel sich wie aus Seide auf die Felder legte, anmutig und fürsorglich. Als feuchte Laub voller Silbertropfen funkelte, als wäre es Wolkentau und Sternenstaub. Bis zu diesem Tag lebte ich im Ursprung der Schatten und hielt dort für jemanden wie sie die Wacht. In ihren Händen schlief meine Hoffnung, auf ihren Schultern ruhte meine Welt. Während zu meinen Füßen der Abgrund wollte dass das Glück in ihm zerschellt. Ich trotze an diesen Tag der größten meiner Ängste, für mich stand die Zukunft auf dem Spiel. Da hatte ich für die Schönheit des Lebens zur Ehre ihr endlich einen Antrag gemacht.


    "Ein Leben lang verbarg

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